Ernährungsempfehlungen bei Diabetes
Früher gab es eine lange Zeit extra Diabettiker-Lebensmittel, um eine der Erkrankung gerechte Ernährung umsetzen zu können. Seit 2010 sind diese aufgrund einer Gesetzesänderung jedoch gänzlich verschwunden. Und das ist auch gut so!
Warum?
Weil sie viel Geld gekostet haben und dann doch nicht viel ausrichten konnten.
Heute ist man mit den Ernährungsempfehlungen in Sachen Diabetes viel weiter.
Diabetikern mit Typ II-Diabetes wird grundsätzlich eine ausgewogene, vollwertige Ernährung empfohlen, wie wir sie bereits im Lebensmittel- und Abnehmmodul kennengelernt haben. Sie dient sowohl der Gewichtsreduktion als auch der Erhöhung der Insulinsensitivität der Zelle.
Jedoch müssen Betroffene ein besonderes Augenmerk auf die Kohlenhydrat- und Fettzufuhr legen.
Im Rahmen der vollwertigen Ernährung werden täglich zwei Portionen Obst empfohlen. Dieses hat natürlich viel Zucker. Neben Fruchtzucker, der für Diabetiker nicht das Problem ist, da er insulinunabhängig vom Körper aufgenommen wird, ist auch Traubenzucker, also Glucose, enthalten und dieser benötigt zwingend Insulin für die Aufnahme in die Zelle.
Das bedeutet nicht, dass Diabetiker kein Obst essen sollen. Aber nicht mehr als die empfohlenen zwei Portionen. Außerdem müssen sie bei Säften aufpassen, da sie zusätzlich häufig noch zugesetzten Zucker enthalten. Also besser auf Direktsaft zurückgreifen, da hier nur der Zucker der Frucht enthalten ist. Grundsätzlich gilt aber: Ein Glas Saft ersetzt eine Portion Obst.
In Bezug auf Getreideprodukte sollten primär Vollkornprodukte verzehrt werden. Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen machen sie lange satt, was für die angestrebte und notwendige Gewichtsreduktion von Vorteil ist. Hinzu kommt aber auch, dass die Kohlenhydrate nur nach und nach aus dem Lebensmittel herausgelöst werden. Dadurch werden sie über einen längeren Zeitraum in kleinen Dosen an das Blut abgegeben und der Blutzuckerspiegel steigt nicht so stark an.
Diabetiker sollten sich grundsätzlich fettarm ernähren. Sinn und Zweck des Ganzen ist – neben der angestrebten Gewichtsabnahme – auch die Beseitigung der Fettkügelchen auf den Insulinrezeptoren der Zelle. Denn wenn diese dort erstmal verschwunden sind, kann das noch vorhandene Insulin auch wieder wirken. Für jemanden, bei dem die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten ist, bedeutet das auf jeden Fall eine erhöhte Lebensqualität, da dadurch ein Spritzen von Insulin verhindert werden kann.
Natürlich sollte insgesamt der Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln stark reduziert werden. Das bedeutet für den Einzelnen: Je weniger Süßigkeiten, Kuchen, Limonaden und Co., desto besser. Sie sollten also wirklich die absolute Ausnahme darstellen.