Übung 9: Löse Dich von Deinem schriftlichen Erholungsplan.

Wenn Du alle Bereiche, die Du Dir als Ziel gesetzt hast, in Übung 8 angegangen bist und bereits einige Zeit erfolgreich geschafft hast, sie über einen längeren Zeitraum in Deinem Alltag umzusetzen, kannst Du nun damit beginnen, Dich von Deinem schriftlich fixierten Plan zu lösen.

Das bedeutet: Versuche weiterhin, die Erholungsphasen aktiv in Dein Leben zu integrieren, ohne dabei auf Mittel von außen angewiesen zu sein. Also, mache Dir keine Erinnerungen mehr in Deinen Terminkalender oder hänge Dir Pläne an den Kühlschrank. Lebe “einfach” damit, dass Du Dir diese Erholungsphasen zugestehen und auch selber einforderst.

Das klingt nun sehr einfach, ist es aber tatsächlich nicht. Wie schon beschrieben, sind Regenerationsphasen das erste, das in stressigen Phasen gestrichen wird. Und das darf nicht passieren. Mache Dir also bewusst, dass es immer mal wieder Momente geben wird, in denen Du Rückschläge erleiden wirst und Dir vielleicht erst nach Wochen bewusst wird, dass Du Deine Erholung wieder einmal vollkommen vernachlässigt hast. Wenn das passiert, gehe zu Übung 8 zurück und fixiere Deine Erholungsphasen wieder schriftlich als feste Termine in Deinem Alltag. Das wird an dieser Stelle dann auch notwendig sein, damit Du nicht in alte Verhaltensmuster zurückfällst.

Wenn Du das Gefühl hast, das wieder im Griff zu haben, kannst Du erneut versuchen, Dich vom Plan zu lösen.

Es kann übrigens auch helfen, in die Reflexion zu gehen und Dich zu fragen, warum Du in dieses alte Verhaltensmuster zurückgekehrt bist. Meistens liegt das an äußeren Umständen, an die man sich auf diese Weise anpasst und auf die man selbst gar keinen Einfluss hat. Vielleicht hast Du Dir in Abhängigkeit von Deiner Tagesstruktur aber – zumindest für den Moment – zu hohe Ziele gesteckt. Dann kann es für diese (kurze) Phase hilfreich sein, die Ziele etwas herunterzuschrauben. Wenn dann wieder mehr Raum und Zeit für die Ziele ist, kannst Du sie ja dann auch wieder stärker in den Mittelpunkt setzen. Nimm also Rücksicht auf Dich und Deine Bedürfnisse, die – je nach Lebensphase – unterschiedlich ausgeprägt sein können. 

Das Wichtigste ist: Du sollst Dich damit wohlfühlen. Die Einführung von Regenerationsphasen darf nicht in Stress ausarten und Dich einschränken. Vielmehr sollte das Gegenteil der Fall sein. Sie sollen Dir Kraft schenken und Dich weiterbringen, sowohl mental als auch körperlich. Es wird also immer wieder notwendig sein, Anpassungen vorzunehmen, die mit den Anforderungen, die an Dich gestellt werden, in Einklang stehen.